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Zarte Waffenruhe in Tripolis nach intensiven Gefechten

Nach dreitägigen heftigen Kämpfen zwischen bewaffneten Gruppen und regierungstreuen Streitkräften sind in Libyens Hauptstadt Tripolis die Kämpfe vorläufig zum Stillstand gekommen. Die Auseinandersetzungen, die am Montagabend ausbrachen, wurden durch den Tod von Abdalghani „Ghaniwa“ al-Kikli, dem Anführer der SSA-Miliz, ausgelöst. Kikli wurde Berichten zufolge in einem Hinterhalt erschossen, als er sich zu einer Kaserne der Brigade 444 begab, die dem Verteidigungsministerium unterstellt ist und die Regierung von Premierminister Abdul Hamid Dbeibah unterstützt.

Auswirkungen auf das öffentliche Leben

In der Folge der Kämpfe blieben zahlreiche Geschäfte in Tripolis geschlossen, während lediglich einige Lebensmittelgeschäfte abseits der Hauptverkehrsstraßen geöffnet waren. Auch Schulen und Universitäten blieben geschlossen, ebenso der Flughafen der Stadt. Diese Maßnahmen spiegeln die angespannte Sicherheitslage wider, die nach den intensiven Gefechten herrscht. Laut AFP-Journalisten waren in der gesamten Hauptstadt laute Explosionen zu hören, insbesondere im Hafengebiet sowie im Westen und Süden von Tripolis. Auch in Wohngebieten kam es zu Kämpfen, die die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft zogen.

Die jüngsten Zusammenstöße haben zu einem Anstieg der Gewalt in Libyen beigetragen, wo seit Jahren Chaos und Unsicherheit herrschen. Die Regierung in Tripolis sieht sich einer rivalisierenden politischen Macht im Osten des Landes gegenüber, die von einem dort ansässigen Parlament und dem einflussreichen General Chalifa Haftar unterstützt wird. Diese rivalisierenden Kräfte kämpfen um die Kontrolle über das Land, was zu einer ständigen Bedrohung für die Zivilbevölkerung führt.

Humanitäre Lage und Perspektiven

Die Auswirkungen der Kämpfe auf die humanitäre Lage in Tripolis sind gravierend. Mindestens sechs Menschen wurden während der Gefechte getötet, und die Zahl der Verletzten könnte noch steigen, da viele Zivilisten in den betroffenen Gebieten leben. Die anhaltende Gewalt erschwert die bereits prekäre Situation für die Bevölkerung, die unter einer Vielzahl von Problemen leidet, darunter wirtschaftliche Unsicherheit und eingeschränkter Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in Libyen mit Sorge. Diplomatische Bemühungen zur Stabilisierung des Landes und zur Förderung eines politischen Dialogs sind nach wie vor dringend erforderlich, um eine friedliche Lösung des Konflikts zu finden. Experten warnen, dass ohne ein umfassendes Friedensabkommen und die Einigung auf eine gemeinsame politische Zukunft die Risiken für eine weitere Eskalation der Gewalt hoch bleiben.

Quelle: https://orf.at/stories/3393635/

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