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Putin regt persönliche Verhandlungen an

Wladimir Putin hat vor Journalisten in Moskau die Wiederaufnahme direkter Gespräche über den Ukraine-Konflikt angekündigt, die nach seinem Wunsch bereits am Donnerstag in Istanbul beginnen sollen. Diese Gespräche sollen „ohne Vorbedingungen“ stattfinden. Auf die ukrainische Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe ging der russische Präsident jedoch nicht konkret ein. Er kündigte stattdessen ein Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für Sonntag an und äußerte die Hoffnung, dass Erdogan seine Bereitschaft zur Förderung einer Friedenslösung im Konflikt mit der Ukraine bestätigen werde.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor von westlichen Partnern Unterstützung erhalten und eine bedingungslose Waffenruhe gefordert, die am Montag in Kraft treten sollte. Sollte Russland sich weigern, eine solche Waffenruhe zu akzeptieren, warnte Selenskyj vor verschärften Sanktionen, insbesondere gegen den Energiesektor und das Bankensystem Russlands. Diese Aussagen machte er nach einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und Polens.

US-amerikanische Bemühungen um Konfliktlösung

US-Präsident Donald Trump kündigte an, seine Bemühungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs fortzusetzen. Auf seiner Onlineplattform Truth Social erklärte er, er werde „weiterhin mit beiden Seiten zusammenarbeiten“, um eine Lösung zu finden. Trump sprach von einem „möglicherweise bedeutenden Tag für Russland und die Ukraine“, ohne jedoch näher auf Details einzugehen.

Putin warf der Ukraine vor, mehrere Versuche einer Feuerpause sabotiert zu haben. Außerdem ließ er offen, ob die dreitägige Waffenruhe, die um den 9. Mai ausgerufen worden war, verlängert werden könnte. Diese Waffenruhe war am Mitternacht Ortszeit abgelaufen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte das Ende der Waffenruhe und wies darauf hin, dass die Situation sich erneut zuspitzen könnte.

Aktuelle militärische Entwicklungen und Reaktionen

Nach ukrainischen Angaben nahm Russland seine Drohnenangriffe wieder auf. In Kiew sowie in anderen Regionen, darunter Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk, kam es zu vermehrten Luftalarm-Meldungen. Über die genauen Schäden wurden zunächst keine Informationen veröffentlicht. Kiews Bürgermeister Witali Klitschko forderte die Bürger auf, Schutz in Bunkern zu suchen.

Russland hatte als Bedingung für eine 30-tägige Feuerpause gefordert, dass die Waffenlieferungen aus den USA und der EU an die Ukraine eingestellt werden. Peskow argumentierte, dass eine Waffenruhe der Ukraine Zeit geben würde, um ihre Mobilmachung fortzusetzen. Gleichzeitig reagierte Russland gelassen auf die angedrohten westlichen Sanktionen. Peskow betonte, dass Russland sich nicht von diesen Maßnahmen einschüchtern lasse und bereits an die Strafmaßnahmen gewöhnt sei. Dmitri Medwedew, Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrates, äußerte sich provokant und wies die westlichen Friedenspläne in drastischen Worten zurück.

Die EU und die USA haben Russland bereits mit zahlreichen Sanktionen belegt, um die wirtschaftliche Grundlage für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu untergraben. Trotz dieser Maßnahmen zeigt sich die russische Wirtschaft laut westlichen Experten widerstandsfähiger als zunächst erwartet.

Quelle: https://orf.at/stories/3393109/

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